- Deep-Dive
Mit der XMG EVO-Serie haben wir letzte Woche die ersten Ultrabooks von XMG vorgestellt. Sowohl das XMG EVO 14 als auch das EVO 15 gehen trotz des kompakten Formats keinerlei Kompromisse bei der hohen Leistung und Premium-Ausstattung ein. Die neuesten CPUs von Intel oder AMD, kraftvolle und effiziente iGPUs, helle und hochauflösende Displays sowie erstklassige Konnektivität ergeben ein Power-Paket im schlanken und leichten Design. Der folgende Deep-Dive erklärt viele technische Hintergründe zu den neuen Ultrabooks, geht auf die Unterschiede zwischen der AMD- und Intel-Version ein, gibt einen Überblick auf die zu erwartende iGPU-Performance und nimmt Features wie etwa einzelne Anschlüsse und die Aufrüstbarkeit des EVO 14 und EVO 15 in den Blick.
Highlights der XMG EVO Ultrabook-Serie
- Intel und AMD mit weitgehend gleicher Ausstattung
- Maximale Helligkeit: 400 Nits im XMG EVO 14; 500 Nits im XMG EVO 15
- Wartungsfreundliches Voll-Aluminium-Gehäuse mit 180° Öffnungswinkel
- Relativ geringes Gewicht trotz Metall-Gehäuse
- Vollwertige Edge-to-Edge-Tastatur im XMG EVO 15
- Stattliches Kühlsystem mit ungehindertem Airflow in beiden Modellen
- Große Akkus mit 80 Wh im XMG EVO 14 und 99,8 Wh im EVO 15
- Displays mit zahlreichen Features wie AMD FreeSync und Integer Scaling
- Integrierte NPU für KI-Beschleunigung bei Intel und AMD
- Erstmals DisplayPort 2.1 im Laptop mit Intel Core Ultra-Serie
- Aufrüstbare RAM-Slots mit 2x SO-DIMM, bis zu 96 GB DDR5
- Aufrüstbare M.2-SSD-Slots mit aktuell bis zu 16 TB Gesamtspeicher
- USB4 mit Thunderbolt-Kompatibilität mit AMD, Thunderbolt 4 mit Intel
- Webcam-Shutter, Full HD-Webcam mit Windows Hello-Support
- Auch erhältlich mit ANSI-Tastatur-Layout (beliebt bei Software-Entwicklern)
- Für Ultrabooks untypisch: vollwertiger Gigabit-LAN-Anschluss (mit Klappe)
- Angebotene WLAN-Module bieten Wi-Fi 6E mit 6 GHz-Frequenzband-Unterstützung
- Stromversorgung ausschließlich über USB-C
- Touchpads mit Glas-Oberfläche
Gehäuse-Farben
Das XMG EVO 14 und EVO 15 sind vollständig aus Aluminium gefertigt und kommen in zwei verschiedenen Gehäusefarben:
- Das XMG EVO 14 kommt in einem eleganten Grau, nahe am Silber.
- Das XMG EVO 15 kommt in gediegenem Schwarz, identisch mit der XMG CORE- und XMG FUSION-Serie.
Zusätzlich gibt es das XMG EVO 15 auch in demselben Grau wie das EVO 14, allerdings nur mit ANSI-Tastatur-Layout.
Modell | Tastatur-Layout | Gehäuse-Farbe |
XMG EVO 14 | ISO | Grau |
ANSI | Grau | |
XMG EVO 15 | ISO | Schwarz |
ANSI | Grau |
Weitere Details zum Unterschied zwischen ISO und ANSI erläutern wir weiter unten im Artikel.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
AMD vs. Intel
Die XMG EVO-Serie ist sowohl mit Intel- als auch mit AMD-CPU erhältlich.
- Intel Core Ultra (Series 1), aka “Meteor Lake”
- AMD Ryzen 8040 Series, aka “Hawk Point“
Die Ausstattungen der beiden Plattformen ist nahezu identisch. Die einzigen, wesentlichen Funktions-Unterschiede bestehen in der Unterscheidung zwischen USB4 bei AMD bzw. Thunderbolt 4 bei Intel, und in Intels Unterstützung von DisplayPort 2.1 mit bis zu 80 Gbps.
Die folgende Tabelle fasst alle wesentlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Intel- und AMD-basierten Ausstattungsvariante der XMG EVO-Serie zusammen:
Informationen zu Performance-Profilen, Benchmarks und Akkulaufzeiten sind weiter unten in eigenen Abschnitten ausgeführt.
Für herstellerübergreifende Details zu der jeweiligen CPU-Plattform kann man sich bei Interesse in die offiziellen Materialien von Intel und AMD einlesen. Intel bietet abseits vom Datenblatt des Ultra 7 155H einen ausführlichen Architektur-Überblick auf 49 Seiten in dieser PDF-Datei:
Bei AMD gibt es neben dem Datenblatt des Ryzen 7 8845HS und der Pressemitteilung zwar keine schöne Übersichts-Seite zur „Hawk Point“-Generation, aber es gibt ein PDF, in dem AMD mit „Fakten vs. Fiktion“ im Vergleich mit Intel aufräumen möchte.
Ein ähnliches Deck gibt es von Intel, allerdings mit Bezug auf vorhergehende CPU-Generationen im Einstiegsbereich.
XMG EVO 14 vs. EVO 15
Das XMG EVO 14 und das EVO 15 unterscheiden sich hauptsächlich in puncto Gehäuse-Größe, Display, Akku-Kapazität und Tastatur-Layout. Ansonsten nutzen beide das gleiche Mainboard und ein nahezu identisches Kühlsystem, weshalb Feature-Ausstattung und Performance weitgehend übereinstimmend sind.
Die folgende Tabelle zeigt alle verbleibenden Unterschiede auf:
Vergleich mit herkömmlichen Ultrabooks
Wir nennen die XMG EVO-Serie auch „ein Ultrabook ohne Ultrabook-Kompromisse“. Dieses Statement ist untermauert mit Features wie aufrüstbarem Arbeitsspeicher, zwei vollwertigen Steckplätzen für M.2-SSDs im 2280-Format, einem Gigabit-LAN-Anschluss und dem potenten Kühlsystem, welches dank ungehindertem Airflow (trotz vollem 180°-Öffnungswinkel des Displays) hohe Power-Limits von bis zu 80 Watt (peak) bzw. 70 Watt (sustained) erlaubt.
Bei vielen anderen Ultrabooks pusten die Lüfter indes gegen das Displayscharnier, wodurch Abwärme schlecht abgeführt wird und somit keine hohe Performance erreicht werden kann. Weitere Faktoren sind die Anzahl der Heatpipes und die Bauhöhe und Anzahl der Kühlfinnen – anstatt beim Gehäuse-Design auch noch den letzten Millimeter an Bauhöhe abzuschleifen, steht beim XMG EVO der Grundsatz „Form follows Function“ im Vordergrund.
Einen ausführlichen Vergleich zwischen dem XMG EVO sowie unserem SCHENKER VISION 14 und VIA 14 Pro und drei weiteren, aktuellen Ultrabooks führender Markenhersteller gibt es unter diesem Link:
Die Vergleichstabelle findet sich dort in dem Tab oben rechts namens „XMG EVO vs. Ultrabooks“.
Performance & Benchmarks
Die Performance der XMG EVO-Serie variiert zwischen Intel und AMD, aber nicht zwischen EVO 14 und EVO 15. Dies liegt daran, dass die Kühlsysteme von EVO 14 und EVO 15 sich unter Volllast wirklich nahezu identisch verhalten.
Performance-Unterschiede zwischen Intel und AMD ergeben sich aus den unterschiedlichen Chip-Architekturen. Intel erlaubt außerdem höhere CPU-Power-Limits als AMD und erreicht insgesamt auch höhere Benchmark-Werte.
Die folgende Tabelle stellt einen CPU- und Grafik-Performance-Vergleich anhand von Cinebench und 3DMark zur Verfügung.
Sämtliche Werte sind hier im maximalen Performance-Profil „Overboost“ gemessen. Die Werte in unserer Tabelle sind abgerundet, können also in der Praxis auch höher ausfallen.
Performance-Profile und Lüftersteuerung
Power-Limits
XMG EVO stellt über ein Control Center drei Performance-Profile zur Verfügung:
- Ausbalanciert (Balanced)
- Enthusiast
- Overboost
Sie können mit dem Hotkey Fn+F3 durchgeschaltet werden.
Die Profile setzen sich aus unterschiedlichen CPU-Power-Limits, Temperatur-Obergrenzen und Lüfterdrehzahlen zusammen. Hier zunächst eine Übersicht über die Power-Limits:
Im Netzbetrieb:
Im Akkubetrieb:
Die SPL- bzw. PL1-Power-Limits können unter Volllast durchgehend gehalten werden. Die Boost-Werte halten bis zu eine Minute. Eine manuelle Anpassung der Profile ist nicht vorgesehen.
Hinweis zum Akku-Betrieb: Mit AMDs Ryzen 7 8845HS spielt zusätzlich zur Auswahl des Profils im Control Center auch die Auswahl des Energie-Profils in Windows eine wichtige Rolle. Dieses ist von Windows standardmäßig auf „Ausbalanciert“ gesetzt. Diese Einstellung begrenzt die Single-Core-Leistung der AMD-CPU im Akkubetrieb, unabhängig von den durch „Overboost“ gesetzten Power-Limits.
Diese Limitierung scheint zwischen AMD und Microsoft ausgehandelt zu sein – sie lässt sich durch uns als OEM nicht beeinflussen und gilt scheinbar auch für andere Modelle mit AMD Ryzen 8040-Serie. Möchte man also die AMD Ryzen CPU auch im Akku-Modus voll ausreizen, kann man in Windows das Performance-Profil auf „Beste Leistung“ stellen (siehe Screenshot). Im XMG EVO mit Intel Core Ultra-Serie besteht eine solche Eigenheit nicht – dort richtet sich die Performance allein nach den durch das Control Center gesetzten Power-Limits.
Lüftersteuerung
Die Lüfterdrehzahl wird automatisch nach CPU-Temperatur gesteuert und ist bei geringer Last sehr leise bis unhörbar. Um zu vermeiden, dass kurze Lastspitzen ein plötzliches Aufdrehen der Lüfter verursachen, werden die CPU-Temperatur-Werte über einen bestimmten Zeitraum hinweg einer Glättung unterzogen: Dabei werden einzelne Ausreißer-Werte entfernt, von den übrigen Werten wird dann der Durchschnitt errechnet. Dieser finale, geglättete Durchschnittswert sorgt für eine gleichmäßige Lüftersteuerung.
Zwischen Intel und AMD unterscheidet sich die Lüftersteuerung nur insofern, als dass AMD leicht niedrigere Power-Limits hat und somit unter Volllast auch etwas niedrigere Temperaturen erreicht. In der folgenden Tabelle geben wir die maximalen Emissionswerte mit Intel-CPU in zwei verschiedenen Szenarien an:
Die Lüfterlautstärke wird mit AMD je nach Situation ähnlich oder sogar etwas geringer ausfallen.
Der Vergleich zwischen Volllast und Gaming-Last zeigt, dass ein effizientes System mit iGPU in Gaming-Szenarien deutlich weniger Energie verbraucht als unter Volllast. Grund hierfür ist der relativ moderate Energieverbrauch der iGPU, deren mittlere Performance gleichzeitig auch den CPU-Verbrauch deckelt.
Bei diesem mittleren Last-Szenario punktet das XMG EVO 15 mit leicht geringeren Lüftergeräuschen gegenüber dem EVO 14. Unter Volllast liegen beide Systeme ungefähr gleich auf, da hier der Wärmeübergang von CPU zu Heatpipe eine vergleichsweise größere Rolle spielt.
Unsere Lautstärke-Messung findet aus 15 Zentimeter Entfernung statt – andere Hersteller messen nach ISO 7779 aus 25 Zentimeter Entfernung und kommen dadurch auf niedrigere Werte. Eine direkte Vergleichbarkeit mit Messungen verschiedener Test-Redaktionen kann nicht garantiert werden, da weitere Faktoren wie die Kalibrierung der Messgeräte und der Umgebungsraumklang (Wiederhall) mitunter einen großen Einfluss auf die Messwerte haben können.
Akkulaufzeit
Sowohl AMDs Ryzen 8040- als auch Intels Core Ultra-Serie sind in der Lage, ihren Stromverbrauch bei geringer Last auf ein Minimum zu senken. Im Vergleich zu vorherigen Generationen hat Intel hier zu AMD deutlich aufgeschlossen, wie diese Übersichtstabelle zeigt:
Es zeigt sich, dass Intel mit der „Meteor Lake“-Generation im absoluten Idle einen etwas niedrigeren Verbrauch hat als AMD „Hawk Point“, während AMD dann aber bei mittlerer Last (wozu wir etwa YouTube-Streaming zählen) effizienter arbeitet. Dies lässt auch Rückschlüsse auf intensivere Workloads zu, bei denen AMD eine etwas längere Akkulaufzeit anbieten wird.
Zwischen EVO 14 und 15 ergeben sich Unterschiede in der Akkulaufzeit durch die verwendeten Displays (14″ bzw. 15,3″) und Akku-Kapazitäten (80 bzw. 99 Wh). Der größere Akku im XMG EVO 15 gleicht den Mehrverbrauch des größeren Displays weitgehend aus.
Aufgrund von dynamischen Display-Stromspartechnologien wie Panel Self-Refresh hat die Wahl der Bildwiederholrate keinen maßgeblichen Einfluss auf die Akkulaufzeit. Details hierzu gibt es weiter unten im Abschnitt „Display-Eigenschaften“.
Zur Schonung des Akkus bietet das Control Center drei verschiedene Akku-Ladeprofile: Sparsam, Ausbalanciert und Maximale Kapazität. Jedes Profil steuert nicht nur die Geschwindigkeit, mit der die Batterie geladen wird, sondern legt auch eine andere Obergrenze für die maximale Ladung fest. Diese Kappung erfolgt diskret in der Firmware im Hintergrund. Das Betriebssystem wird immer bis zu 100 % Ladung anzeigen, egal welches Profil ausgewählt ist.
iGPU-Performance, Treiberpflege und Vorteile gegenüber dGPUs
XMG EVO ist die erste XMG-Serie, die ohne dedizierte Grafikkarte angeboten wird. Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil integrierte Grafikkarten inzwischen ein sehr vernünftiges Leistungsniveau erreicht haben.
Hintergründe
Der Trend zu immer stärkeren iGPUs hat mehrere Ursachen:
- Der Gaming-Markt ist weltweit vor allem im Smartphone- und Tablet-Bereich gewachsen, wo es grundsätzlich aus Platz- und Effizienzgründen keine dGPUs geben kann. Diese Konkurrenz motiviert die x86-Hersteller dazu, den Anschluss an die mobile ARM-Konkurrenz nicht zu verlieren.
- Der Einsatzbereich von GPUs geht inzwischen weit über reines 3D-Rendering bzw. 3D-Gaming hinaus. GPUs beschleunigen Bildbearbeitung, Videoschnitt, sorgen für eine flüssige Skalierung von Displays mit hoher Pixeldichte und ermöglichen z.B. in Google Maps eine flüssige 3D-Darstellung von Kartenmaterial und urbanen Räumen. GPUs werden auch zunehmend als lokale KI-Beschleuniger eingesetzt. Also profitieren auch Nicht-Gamer von starken iGPUs.
- Arbeitsspeicher, der von iGPUs als Grafikspeicher verwendet wird, ist seit DDR5 und insbesondere mit LPDDR5X nicht mehr so ein arger Flaschenhals wie früher. Die XMG EVO-Serie nutzt aufrüstbaren DDR5-Speicher.
- Apple ist mit „Apple Silicon“ noch einen Schritt weiter gegangen, und hat nicht nur eine starke iGPU sondern auch gleich noch den Arbeitsspeicher fest in die CPU integriert. Durch den gemeinsamen Speicher-Adressraum, der von CPU und iGPU simultan genutzt werden kann, ergeben sich zusätzliche Synergie- und Effizienzgewinne – allerdings geht auch die Möglichkeit von nachträglichen RAM-Upgrades verloren (wobei es diese Möglichkeit bei Apple-Laptops sowieso schon sehr lange nicht mehr gibt). Zwar wird „RAM on package“ in der x86-Welt vermutlich nicht allzu schnell zum Standard werden (bzw. nur auf bestimme Segmente begrenzt sein, siehe Lunar Lake), aber Apple hat mit dem Launch des „M1“ auf jeden Fall neue Maßstäbe gesetzt, welche von Intel und AMD durchaus ernst genommen werden.
Dazu kommt, dass die Anforderungen in Sachen 3D-Gaming inzwischen ein gewisses Plateau erreicht haben. Natürlich gibt es nach wie vor immer wieder neue AAA-Spiele, welche auch die stärksten Gaming-PCs ins Schwitzen bringen – dazu kommen zusätzliche Anforderungen für hohe Monitor-Auflösungen (4K, Ultra-wide) oder VR-Headsets.
Durch die Beliebtheit von grafisch weniger intensiven Indy-Spielen, durch Retro-Gaming und Emulatoren und dank älterer, aber immer noch sehr populärer Multiplayer-Spiele gibt es inzwischen aber auch einen sehr großen Anwenderkreis, der bereits mit moderater (und dafür deutlich stromsparenderer) Rechenleistung sehr glücklich ist. Der Trend zu Mini-ITXs oder „NUC“-Mini-PCs im Desktop-Bereich, und die Popularität von x86-Handheld-Gaming-Devices wie dem „Steamdeck“ sind weitere Belege für diese Lagebeschreibung.
iGPU-Performance-Vergleich
Einen groben Vergleich zwischen XMG EVO-Varianten mit AMD bzw. Intel anhand von 3DMark Time Spy haben wir bereits weiter oben zur Verfügung gestellt. Weitere Vergleichsdaten bieten diese Benchmark-Übersichten auf Notebookcheck:
Die dort gelisteten Benchmarks basieren auf einer breiten Palette an Laptops mit ebenjenen iGPUs. Aufgrund von verschieden Power-Limits, Kühlsystemen und RAM-Ausstattungen gibt es dort eine gewisse Streuung.
Schaut man sich dort jeweils z.B. den Wert „3DMark Time Spy Graphics“ an, gibt es bei AMD eine Streuung von ca. 1500 (Minimum) bis 3178 Punkten (Maximum), wie dieser Screenshot zeigt:
Der von uns postulierte Wert von 2900 Punkten liegt dort über dem „Median“-Mittelfeld und nicht fernab von der Spitze. Klickt man bei Notebookcheck auf das kleine „+“ (Einzelwerte im Detail), erfährt man, welche Modelle für welchen Einzelwert verantwortlich sind.
Bei Intel sind wir mit 3600 Punkten noch näher an der bisherigen Spitze von 3770 Punkten, wie diese Vergleichstabelle zeigt:
Dass wir in diesen Vergleichen nicht ganz an der Spitze stehen, liegt im Wesentlichen am Arbeitsspeicher: Wir haben uns für aufrüstbaren und tauschbaren DDR5-Arbeitsspeicher entschieden, während die Mitbewerber im Spitzenfeld in der Regel mit verlötetem LPDDR5X-Speicher ausgestattet sind. LPDDR5X-Speicher ist tatsächlich bei iGPU-Nutzung ein wenig schneller, aber eben auch nicht aufrüstbar.
Wie man im Vergleich sieht, sind wir trotz „langsamerem“ DDR5-Speicher recht nah an der Spitze. Dasselbe gilt demzufolge auch für die Vergleichswerte mit den anderen Benchmarks und Spielen in der Notebookcheck-Datenbank. Scrollt man auf den oben verlinkten Seiten weiter nach unten, kann man gut sehen, mit welchen Bildwiederholraten (FPS) man in diversen Spielen und Auflösungen mit den jeweiligen iGPUs rechnen kann.
Anmerkung: Unsere Messwerte sind bereits auf ganze Hunderter abgerundet, können also im Einzelfall auch höher liegen. Eine erweiterte Version der Tabelle mit zusätzlichen NVIDIA-Vergleichswerten gibt es hier. Darin ist zu sehen, dass die iGPUs der XMG EVO-Serie ungefähr auf dem Niveau einer dedizierten NVIDIA GeForce GTX 1650 liegen – aber dabei natürlich nur einen Bruchteil der Energie einer dedizierten Grafikeinheit verbrauchen.
Treiber-Unterstützung
Auch die Treiber-Unterstützung ist deutlich besser geworden, da iGPUs inzwischen die Kern-Architekturen ihrer großen dGPU-Ableger nutzen, so dass Treiber-Verbesserungen für dGPUs auch den iGPUs zugutekommen. Bei AMD ist das die „RDNA 3“-Architektur, welche im Desktop auch in der Radeon RX 7000-Serie (und Nachfolgern) zum Einsatz kommt.
Bei der Intel Core Ultra-Serie sind es „Xe-LPG“-Kerne in der sogenannten „Alchemist“-Chiparchitektur, welche in den Desktop- und Laptop-Grafikkarten der Intel Arc A-Serie ihr Debut feierte und deren Treiber seit Einführung stetig verbessert wurde.
Sowohl „RDNA 3“ als auch „Alchemist“ wurden 2022 erstmals eingeführt.
Treiber-Updates für diese iGPUs sind universell kompatibel: Das heißt, man ist nicht auf angepasste Treiber vom OEM angewiesen. Es gibt zwar OEM-Treiber, und diese mögen auch spezifische Anpassungen enthalten, diese lassen sich aber dank „Extended INF“ mit den offiziellen Treibern von Intel- bzw. AMD aktualisieren, ohne ihre herstellerspezifischen Anpassungen zu verlieren.
Bei der XMG EVO-Serie enthält unser OEM-AMD-Grafiktreiber eine Anpassung, um „Integer Scaling“ für den Laptop-Bildschirm zu verfügbar zu machen. Details hierzu folgen weiter unten im Abschnitt „Display-Eigenschaften“. Beim Intel-Grafiktreiber war keine solche Anpassung nötig.
Grundsätzliche Vorteile gegenüber dGPUs
Abseits von Performance-Vergleichen haben Systeme, die auf eine dGPU verzichten, ganz wesentliche, systemische Vorteile. Laptops mit iGPU…:
- tragen weniger Gewicht mit sich herum, sowohl dank fehlender dGPU als auch entsprechend schlankerem Kühlsystem.
- brauchen weniger potente Netzteile, die entsprechend ebenfalls kleiner und leichter sind.
- bieten stabile und nutzbare 3D-Performance im Akkubetrieb und ermöglichen dies auch über längere, tatsächlich praxistaugliche Zeiträume.
- Es gibt keine Leistungseinbußen bei der Nutzung von 100-Watt-USB-C-Netzteilen. Dadurch lassen sich auch die Akkulaufzeiten mittels Nutzung Laptop-tauglicher Power Banks noch weiter verlängern, sogar im Gaming.
- Es gibt kein Risiko, Akkulaufzeit im Office- oder Web-Betrieb zu verlieren, nur weil eine beliebige Software oder ein Treiberfehler die dGPU permanent wachhält (siehe FAQ-Artikel).
Gerade letzteres ist ein ganz wesentlicher „Peace of mind“-Faktor: Bei einem Laptop, der keine dGPU hat, gibt es einfach mehr Gewissheit, dass die Akkulaufzeit nicht durch irgendwelche Steuerungsfehler konterkariert wird. Laptops mit iGPU brauchen somit weniger „micro management“ – man muss im mobilen Betrieb nicht überlegen, ob man evtl. noch den MUX-Switch zurück auf iGPU stellen oder NVIDIA Optimus konfigurieren muss.
Blick ins Innere
Wie alle XMG-Modelle sind die Ableger der XMG EVO-Serie grundsätzlich wartungsfreundlich konzipiert. Entfernt man alle Schrauben auf der Unterseite des Laptops, lässt sich die Unterschale abnehmen und offenbart den Zugang zu allen verbauten Komponenten (siehe FAQ-Artikel). Diese sind zwischen EVO 14 und 15 weitgehend identisch:
- Die gleichen Mainboards und Daughter-Board-Komponenten.
- Die gleichen Lüfter und Heatsinks; das gleiche Heatpipe-Layout.
- Die gleichen Lautsprecher (in leicht unterschiedlichen Gehäusen).
- Die gleichen Upgrade-Möglichkeiten für RAM, SSD, WLAN usw.
Unterschiede gibt es lediglich beim Akku und bei der Länge der Heatpipes, die beim EVO 15 naturgemäß etwas länger sind.
Hier ist das Innere beider Systeme maßstabsgetreu nebeneinandergelegt:
Beide Fotos gibt es im Vollbild hier:
Die Mainboards sind auch zwischen Intel und AMD weitgehend identisch und unterscheiden sich nur in kleinen Details wie etwa der Verteilung unterschiedlicher Spannungswandler, MOSFETs usw.
Auch die Kühlkörper sind identisch zwischen Intel und AMD, abgesehen von einer kleinen Anpassung hinsichtlich der CPU-Bauhöhe bei der Cold-Plate, welche Kontakt mit der CPU aufnimmt. Alle Systeme, egal ob Intel oder AMD, egal ob EVO 14 oder 15, nutzen auch die gleichen Phase-Change Thermal Pads (PTM) von Honeywell auf der CPU. Diese phasenwechselnden Wärmeleitmittel sorgen für eine optimalen und dauerhaft stabilen Wärmeübergang von den CPUs zum Kupfer-Kühlkörper.
RAM-Support und SSD-Aufrüstung
Arbeitsspeicher
Die XMG EVO-Serie verfügt über zwei SO-DIMM-Steckplätze – der Arbeitsspeicher ist also nicht verlötet. Wir unterstützen RAM-Module mit bis zu 5600 MT/s. Die Basis-Ausstattung liegt bei 16 GB DDR5-5600 – diese lässt sich aufrüsten auf bis zu:
- 64 GB (2 × 32 GB) DDR5-5600
- 96 GB (2 × 48 GB) DDR5-4800
RAM-Module mit 48 GB Kapazität (sogenannte „non-binary“ Module) werden aufgrund ihrer hohen Speicherdichte unter Last deutlich wärmer als ihre 32-GB-Pendants, weshalb eine Begrenzung auf 4800 MHz erforderlich ist. Verbaut werden tatsächlich Module, die 5600 MHz unterstützen – wir begrenzen diese aber auf 4800 MHz, um eine vollständige Stabilität auch in den ärgsten RAM-Stress-Tests (z.B. AIDA64 System Stress Test) zu garantieren.
Die Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers hat einen messbaren Einfluss auf die Geschwindigkeit der integrierten Grafikkarte, da die iGPU den Arbeitsspeicher als Grafikspeicher verwendet. Je nach Spiel oder Anwendung kann man zwischen 4800 und 5600 MHz von einem Gaming-Performance-Unterschied von 5 bis 10 % ausgehen – in punktuellen Situationen (1% Lows) evtl. auch mehr. Der Leistungsunterschied bei Content Creation und anderen Non-Gaming-Anwendungen fällt in der Regel deutlich aus.
Wir empfehlen die Konfiguration mit 96 GB DDR5-4800 für solche Anwender, die wirklich unbedingt das absolute Maximum an Arbeitsspeicherkapazität benötigen, etwa bei wissenschaftlichen Anwendungen oder beim Betrieb von virtuellen Maschinen. Wer sein XMG EVO hingegen als Allrounder benutzt und zwischendurch damit auch mal relativ anspruchsvolle Spiele spielen möchte, sollte zu einer Konfiguration mit 2x DDR5-5600 greifen.
SSD-Aufrüstung und -Kühlung
Beide SSD-Slots in der XMG EVO-Serie unterstützen „double-sided“ SSDs, also solche SSDs, bei denen NAND-Speicher-Chips sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite der SSD-Platine zu finden sind. Die XMG EVO-Serie unterstützt das vollwertige M.2-2280-Standardformat, während manch andere Ultrabooks nur Platz für kleinere „2230“ oder „2242“-SSDs haben. Das M.2-2280-Format wird auch im Desktop-Bereich benutzt und deckt ca. 90 % des M.2-SSD-Marktes ab, während die kleineren Formate in einer Nische mit deutlich weniger Auswahl und sehr begrenzten Kapazitäten unterwegs sind.
Dank des 2280-Standardformates und der Unterstützung für „double-sided“ SSDs können das EVO 14 und EVO 15 derzeit mit jeweils bis zu 16 Terabyte (TB) an Massenspeicher ausgestattet werden. Diese Flexibilität eignet sich hervorragend für besonders anspruchsvolle Anwender, etwa bei 4K-Videoschnitt, Big Data bzw. Datenbank-Entwicklung oder (wie bereits oben beschrieben) bei wissenschaftlichen Anwendungen und beim Betrieb von virtuellen Maschinen.
Um solche großen SSDs auch im dauerhaften Einsatz vernünftig kühlen zu können, verfügen die XMG EVO-Ultrabooks wie auch alle anderen XMG-Serien über Wärmeleitpads, welche die SSD-Controller und SSD-Speicher thermisch mit dem Laptop-Gehäuse verbinden. In der XMG EVO-Serie befinden sich diese Wärmeleitpads auf der Innenseite der Unterschale, so dass ein Wärmeableitung über das Metallgehäuse möglich ist. Dies sorgt dafür, dass selbst die größten und schnellsten SSDs unter dauerhafter Lese- oder Schreiblast ihre Performance nicht drosseln müssen.
Wie bereits im Abschnitt „Blick ins Innere“ beschrieben, sind beide SSD-Slots über die Unterschale der Laptop-Gehäuse zugänglich. Die Wärmeleitpads beider M.2-Slots sind bereits ab Werk vorinstalliert, auch wenn einer der beiden SSD-Slots des Laptops bei Bestellung noch leer bleibt. So ist dafür gesorgt, dass auch nachgerüstete SSDs entsprechend gekühlt werden. Auch die zweite M.2-Schraube steckt bereits ab Werk im Slot.
Display-Eigenschaften
Das XMG EVO 14 und EVO 15 verwenden jeweils ein bestimmtes LCD-Modell, so dass es keine Panel-Lotterie gibt. Wir möchten die Eigenschaften dieser Displays hier im Detail unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchten.
Große Vergleichstabelle
Die AMD- und Intel-Varianten der XMG EVO-Serie werden, jeweils nach Display-Größe, mit dem gleichen Panel ausgestattet. Dennoch gibt es aufgrund des Supportes der CPU-Plattformen ein paar Unterschiede zwischen Intel und AMD, wie diese Tabelle zeigt:
Wie man sieht, unterscheiden sich die „harten Fakten“ (Helligkeit, Farbraumabdeckung usw.) nicht zwischen Intel und AMD. In der unteren Hälfte der Tabelle sind aber einige Technologien angegeben, die ein Zusammenspiel zwischen LCD-Panel und Grafiktreiber erfordern. Intel und AMD setzen hier teilweise unterschiedliche Akzente, welche wir in den nächsten Abschnitten näher erläutern möchten.
AMD FreeSync und VESA Adaptive Sync
FreeSync und Adaptive Sync bezeichnen prinzipiell dieselbe Technik: Die Abtastrate des Displays wird in Spielen vom Grafiktreiber gesteuert, wodurch sog. „Tearing“ vermieden wird.
Bei AMD ist diese Technik allerdings deutlich robuster gelöst und funktioniert praktisch in jedem Spiel. Intel hingegen setzt auf einen gewissen Minimalkonsens (den Industriestandard „VESA Adaptive Sync“), der in Windows implementiert ist.
Alte Websites von Intel deklarieren die Unterstützung nur für DirectX 11/12, jedoch nicht für OpenGL. Treiber-Releases für Linux von 2022 deuten auch auf OpenGL und Vulkan hin – Intel gibt aber nicht an, ob das auch für Windows gilt. Eine Funktion im Fenstermodus bzw. im „Borderless Fullscreen“ ist ebenfalls nicht dokumentiert.
Natürlich kann man es experimentell selbst in ein paar Spielen testen – aber eine konsistente Marketing-Story ergibt das nicht. AMD macht das mit AMD FreeSync auf jeden Fall besser. Andererseits: Da die meisten Spiele seit Jahren auf DirectX 11 (oder neuer) setzen, ist naheliegend, dass VESA Adaptive Sync in den meisten Spielen einwandfrei funktioniert. Wir testen die Funktion regelmäßig per Stichprobe in allen CPU-Generationen seit Tiger Lake (2021) und haben bisher keine Probleme festgestellt.
Diese Ausführungen gelten übrigens sowohl für das Display im Laptop als auch für extern per USB-C bzw. DisplayPort angeschlossene Monitore. Dort werden AMD FreeSync und VESA Adaptive Sync theoretisch von allen Monitoren unterstützt, welche entweder mit „AMD FreeSync“, mit „G-SYNC compatible“ oder „G-SYNC Ultimate“ beworben werden. Nur mit denjenigen älteren Displays, die noch ein proprietäres NVIDIA G-SYNC-Modul nutzen, funktioniert es nicht.
Weitere Informationen zu G-SYNC, FreeSync und Adaptive Sync gibt es in diesem FAQ-Artikel:
Hinweis zum XMG EVO 15 mit Intel: das Intel Arc Graphics Control Center zeigt bei Adaptive Sync in einem Info-Text einen Frequenzbereich von 100 bis 240 Hz. Idealerweise möchte man aber auch Adaptive Sync mit weniger als 100 FPS nutzen. Wir können die Angabe vom Intel-Kontrollzentrum nicht bestätigen: In unseren Tests funktioniert Tearing-freies Adaptive Sync (ohne VSync) auch mit Bildwiederholraten unter 60 FPS. Nominell liegt die Mindest-Abtastrate beider LCD-Panels (14″ und 15.3″) bei 30 Hz. Intel wurde über diese fehlerhafte Anzeige informiert.
Stromspar-Features
Laptop-Displays verfügen seit mehreren Jahren über einige Stromspar-Features, welche dafür sorgen, dass hohe Auflösung und Bildwiederholraten keine groß Auswirkung mehr auf die Akkulaufzeit haben.
Die Unterstützung für diese Features unterscheidet sich zwischen verschiedenen Displays und zwischen Intel und AMD. Die große Vergleichstabelle zeigt diese Unterschiede bereits auf. Hier werden sie im Detail erörtert:
LTPS
“Low-temperature polycrystalline silicon” ist eine Hardware-Eigenschaft des Displays, welches einen besonders energiesparesamen Betrieb ermöglicht. Das Panel im XMG EVO 14 basiert bereits auf dieser Technik.
Panel Self-Refresh
Wird von beiden Panels unterstützt. Diese Technik spart hauptsächlich Energie auf Seite der CPU bei statischen Inhalten: Anstatt 60 bis 240 mal pro Sekunde dasselbe Bild von der iGPU zum Panel zu übertragen, ist das Panel in der Lage, das vorherige Bild einfach erneut darzustellen. PSR2 im XMG EVO 14 ist dabei eine neuere Variante, welche besser mit Abwechslungen aus bewegten und statischen Bildern zurechtkommt.
Intel DMRRS und Intel SDRRS
Dies sind Intel-proprietäre Techniken zur dynamischen Anpassung der Bildwiederholrate abseits von Gaming. DMRRS (Dynamic Media Refresh Rate Switching) senkt die Bildwiederholrate im Video-Playback (egal ob lokal oder Streaming/YouTube). SDRRS (Seamless Display Refresh Rate Switching Technology) ist noch universeller angelegt und soll auch bei statischen Inhalten wie E-Mail, Office oder Web-Browsing funktionieren – funktioniert aber wie gesagt nur mit Intel.
Fazit
Da beide Panels das Feature „Panel Self-Refresh“ unterstützen, sind Unterschiede im Stromverbrauch durch die Anpassung der Bildwiederholrate nur noch sehr gering. Es genügt in der Regel bereits das Absenken der Bildschirmhelligkeit um nur eine einzige Stufe, um den Unterschied wieder auszugleichen.
Da Intel bei Laptops historisch einen deutlich höheren Marktanteil hat als AMD (AMD hat erst in den letzten Jahren ein wenig zugelegt), überrascht es nicht, dass die meisten dieser Stromspartechniken von Intel vorangetrieben werden und teilweise auch nur auf Intel-Plattformen funktionieren.
Exakte Dokumentationen der Techniken sind in der Regel nicht öffentlich einsehbar, sondern werden im Wesentlichen zwischen Intel, AMD und den Display-Herstellern ausgehandelt. Als OEM können wir lediglich dafür sorgen, dass Techniken, die in Hardware unterstützt werden, auch im BIOS entsprechend freigeschaltet sind, indem dort bestimmte Flags gesetzt sind.
Low Blue Light
Sowohl das XMG EVO 14 als auch das XMG EVO 15 verfügen über Panels mit dem „Low Blue Light“-Feature (LBL). Dies ist nicht zu verwechseln mit einem Software-Nachtmodus, welcher das ganze Bild in ein subtiles Orange taucht. Nein, das LBL-Feature ist eine Hardware-Eigenschaft, welche dauerhaft dafür sorgt, dass ganz bestimmte Blauton-Farbfrequenzen, welche bei LED-Lichtern (wie auch dem LED-Backlight eines LCD- bzw. IPS-Panels) in der Regel deutlich oberhalb des natürlichen Spektrums sind, herausgefiltert werden, bzw. dass deren Amplituden geglättet werden.
Diese Wellenlängen beziehen sich auf einen Bereich um die 420 bis 455 Nanometern, wie dieser Artikel erklärt. Ähnliche Techniken gibt es auch mit sogenannten „Tageslichtlampen“, welche ein besonders gleichmäßiges Lichtspektrum abgeben und schädliche Blautöne vermeiden sollen.
Integer Scaling und Fractional Scaling
Einführung
Integer Scaling bezeichnet eine Reduktion der Auflösung um den Faktor 2, also eine Halbierung bzw. Vierteilung der Auflösung. Mit der richtigen Technik sorgt dies dafür, dass Pixel in ihrer Fläche quasi einfach verdoppelt bzw. vervierfacht werden, ohne Verwischung von Kontrastkanten durch Interpolation. Diese Demo-Grafik illustriert das Prinzip.
Eine reduzierte Render-Auflösung mit größeren Pixeln kann gerade bei anspruchsvollen Spielen zu einer deutlichen Erhöhung der Bildwiederholrate (FPS) führen. Dies ist insbesondere beim XMG EVO 14 sinnvoll, welches mit der nativen Auflösung von 2880 x 1800 auf 14 Zoll eine ausgesprochen hohe Pixel-Dichte aufweist. Diese hohe Auflösung ist zwar sehr schön beim Betrachten und Bearbeiten von Bildern und Videos und sorgt auch für ein sehr feines Font-Rendering, aber sie kann bei 3D-Anwendungen auch ganz schön auf die Performance gehen.
Mit einer halbierten Auflösung von 1440 x 900 Bildpunkten lassen sich auf dem 14″-Display hingegen auch anspruchsvolle Spiele flüssig darstellen.
Damit diese halbierte Auflösung auch wirklich scharf ist (und nicht interpoliert) dargestellt wird, benötigt man Integer Scaling: „Integer“ ist englisch und bedeutet „Ganzzahl“ bzw. „ganze Zahl“, also eine Division oder Multiplikation der Pixelgröße ohne Nachkommastelle, ohne Interpolation.
Integer Scaling mit AMD
Standardmäßig bietet AMD dieses Feature im Grafiktreiber nur für Desktop-Monitore an. Wir haben für die XMG EVO-Serie allerdings speziellen Support bei AMD beantragt, um Integer Scaling auch für unsere Laptop-Monitore freizuschalten. Dies funktioniert wie folgt:
- Zunächst installiert man unsere OEM-Version des AMD-Grafiktreibers. Wer sein XMG EVO bereits mit Windows-Vorinstallation bestellt, hat diese OEM-Version natürlich schon drauf.
- Anschließend kann man die neuste, offizielle Version (WHQL) des AMD-Grafiktreiber „drüber“ installieren – unsere OEM-Anpassung bleibt dabei erhalten. Warum das so ist, steht hier.
- Im Radeon Control Center lässt sich „Integer Scaling“ nun bei „Display“ aktivieren.
- Allein die Aktivierung macht noch nichts – als nächstes muss man die gewünschte Auflösung in Windows oder im Spiel auswählen. Sobald die reduzierte Auflösung ausgewählt ist, wird man feststellen, dass sie scharf und interpolationsfrei dargestellt wird.
Dies funktioniert beim XMG EVO 14 und XMG EVO 15 auf identische Weise. Die angebotenen Bildwiederholraten (60 und 120 Hz im EVO 14 bzw. 60 und 240 Hz im EVO 15) bleiben davon unberührt.
Aktuell gibt es noch ein Problem: Beim XMG EVO 14 wird die halbierte Auflösung (1440 x 900) mit AMD noch nicht in Windows angeboten, mit Intel aber schon. Das Panel unterstützt die Auflösung also. Dies soll zeitnah über ein AMD-Treiber-Update behoben werden. Bis dahin kann man die Auflösung manuell über die Anwendung „Custom Resolution Utility“ (CRU) definieren – anschließend wird sie auch von Windows angeboten.
Das CRU-Tool ist allerdings kein Spielzeug. Wenn man damit beliebige Auflösungen oder Bildwiederholraten einstellt, die vom Monitor-Hersteller nicht unterstützt werden bzw. die nicht validiert sind, kann es im schlimmsten Fall zu einem frühzeitigen Verschleiß der Bildschirm-Elektronik kommen. Wir unterstützen und empfehlen das CRU-Tool daher ausschließlich, um die Auflösung 1440 x 900 (mit 60 oder 120 Hz) beim XMG EVO 14 einzustellen und so die Nutzung von Integer Scaling zu ermöglichen.
Integer Scaling mit Intel
Intel unterstützt Integer Scaling bereits out-of-the-box unter dem Namen „Retro Scaling“. Im Gegensatz zu AMD mussten wir bei Intel keine spezielle Treiber-Anpassung beantragen.
Allerdings macht Intel darauf aufmerksam, dass es bei dem Feature noch einen Bug gibt: Bei Nutzung einer reduzierten Auflösung mit Retro Scaling kann es dazu kommen, dass die visuelle Position des Mauszeigers von seiner logischen Position abweicht. Dies ist im Intel-Artikel 000097910 erklärt und gilt herstellerübergreifend – nicht nur für XMG. Intel hat den Artikel zuletzt im März 2024 aktualisiert – uns wurde gesagt, dass das Problem bis Ende 2024 behoben sein soll. Garantieren können wir das natürlich nicht.
Andererseits haben wir das Problem bisher auch noch nicht reproduzieren können. Eventuell taucht es nur in bestimmten Situationen auf, etwa mit Borderless Fullscreen oder mit bestimmten 3D-Engines. Spiele, die mit Gamepad gespielt werden (Sport-Spiele, Racing, Action Adventures, Arcade-Spiele, Emulatoren) wären von so einem Problem ohnehin nicht betroffen, da diese Spiele keinen Mauszeiger benötigen. Von daher nehmen wir an, dass die Funktion „Retro Scaling“ trotz dieser „Known Issue“-Mitteilung seitens Intels bereits praktisch einsetzbar ist.
Der Ablauf ist bei Intel identisch zur AMD-Version der Laptops:
- Retro Scaling im Intel Arc Kontrollzentrum aktivieren.
- Auflösung in Windows oder in-game-Menü einstellen.
- Fertig. Pixel sind jetzt groß.
Die entsprechend halbierten Auflösungen (1440 x 900 beim XMG EVO 14; 1280 x 800 beim XMG EVO 15) werden mit Intel bereits out-of-the-box von Windows angeboten. Sollte ein Spiel eine dieser Auflösungen nicht nativ anbieten, kann man in der Regel mit der in-game-Option „Desktop-Auflösung“ arbeiten.
Alternative: Lossless Scaling (Tool)
Ein weiteres Tool, mit welchem sich Integer Scaling erreichen lässt, heißt „Lossless Scaling“. Man kann es hier auf Steam kaufen:
Das Tool beherrscht neuerdings auch Frame Generation (ähnlich zu NVIDIA DLSS 3). Es hat deshalb einiges an Aufmerksamkeit erhalten, wie diese Berichte zeigen: [1] [2] [3] [4].
Wir haben das Tool selbst noch nicht getestet. Für diejenigen, die lediglich die Render-Auflösung halbieren oder Retro-Spiele mit ordentlichem Pixel-Look spielen möchten, würden wir zunächst die nativen Integer Scaling-Funktionen im Intel- bzw. AMD-Treiber empfehlen, bevor in das Tool eines Drittanbieters investiert wird.
Anmerkungen zu Fractional Scaling
Bei „Fractional Scaling“ geht es in der Regel um die DPI-Auflösung im Betriebssystem. Windows stellt in Abhängigkeit von Display-Auflösung und Display-Durchmesser automatisch einen Skalierungsfaktor ein, wie etwa 150 %. Dieser sorgt dafür, dass Schriften und UI-Elemente entsprechend skaliert werden. Da in modernen Anwendungen sämtliche Elemente vektorbasiert vorliegen, findet diese Skalierung verlustfrei, ohne Interpolation statt.
In Teilen der Community gibt es aber nach wie vor Skepsis bzgl. DPI-Scaling. Manche behaupten, Displays mit hohen Auflösungen stellen alles „sehr klein“ dar oder sie trauen Windows nicht zu, dass die DPI-Skalierung konsistent durchgezogen wird. Teilweise werden hier noch durchwachsene Erfahrungen aus Zeiten von Windows 7 reproduziert – damals waren z.B. manche Anwendungen noch „verschwommen“, weil sie von DPI-Scaling nicht vernünftig erfasst wurden.
Auch Linux-Anwender beklagen, dass GNOME etwa nur Skalierungs-Faktoren ohne Nachkommastelle unterstütze. Dabei übersehen sie, dass es in GNOME neben dem Display-Scaling auch noch ein granulares Font-Scaling gibt, welches den gleichen Effekt wie DPI-Scaling in Windows hat.
Wir möchten deshalb ermunternd feststellen: Das ist heutzutage alles kein Problem mehr. Apple macht es seit 2012 mit den „Retina Displays“ vor, Windows und Linux haben nachgezogen. DPI-Scaling funktioniert. Der Energieverbrauch von Displays ist gesunken. Displays mit höherer Pixeldichte sind herstellerübergreifend zum Standard geworden. Auflösungen wie WQHD oder „3K“ sind praxistauglich.
Wenn man sich erstmal an sie gewöhnt hat, will man nicht mehr zu 1080p zurück. Die wenigen Laptops, die bei der 1080p-Auflösung bleiben, verwenden in der Regel ältere Panels, die ziemlich dunkel sind und oft einen höheren Stromverbrauch haben als die modernen mit 1440p und aufwärts. Weitere Gedanken zu diesem Thema haben wir in diesem Forenpost auf Computerbase zum Ausdruck gebracht.
Unterscheidung zwischen USB4 und Thunderbolt
Die XMG EVO-Serie bietet USB4 in der AMD- und Thunderbolt 4 in der Intel-Version. So wie USB4 im XMG EVO implementiert ist, verfügen beide Schnittstellen unter der Haube über ein identisches Feature-Set, wie diese Tabelle zeigt:
Unterschiede zwischen USB4 und Thunderbolt 4 bestehen im XMG EVO demnach nur noch in zwei Punkten:
- Branding und Zertifizierung
- DisplayPort 2.1-Unterstützung mit Intel
In den folgenden Abschnitten möchten wir zunächst auf Zertifizierung und Kompatibilität eingehen.
Thunderbolt: Markenrecht und Zertifizierung
Thunderbolt ist eine eingetragene Marke von Intel. Ein Gerät darf diese Marke nur tragen, wenn es von Intel einzeln zertifiziert ist. Der offizielle Zertifizierungs-Prozess ist aufwändig, sowohl hinsichtlich der unmittelbaren Kosten als auch bezüglich der benötigten Vorlaufzeit.
Die Zertifizierung in den Intel-Laboren soll überprüfen, ob wirklich alle Aspekte des Protokolls korrekt implementiert sind und ob Kompatibilität mit einer breiten Palette an Referenz-Peripherie gewährleistet ist. Theoretisch steht dieser Prozess auch Notebooks ohne Intel-CPU offen – in der Praxis findet man aber abseits von MacBooks so gut wie keine Nicht-Intel-Laptops, die das entsprechende Trademark von Intel enthalten.
Da es sich bei Thunderbolt inzwischen um einen offenen Industriestandard handelt, kann eine Validierung der Funktionalität von USB4 im „Vollausbau“ auch ohne Intel durch unabhängige Labore oder Hersteller-interne Tests gewährleistet werden. Diese Eigenzertifizierung ist für Laptops mit AMD-CPU der übliche Weg.
Kompatibilität und Garantie
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die XMG EVO-Serie mit sämtlicher Thunderbolt-Peripherie kompatibel ist, egal ob Thunderbolt 3, Thunderbolt 4 oder auch Thunderbolt 1/2 via Adapter. Andererseits lässt es sich bei einem so komplexen Protokoll wie Thunderbolt (Daten, Strom, multiple Displays und unterschiedlichste Protokolle, alle simultan über ein einziges Kabel), mit so vielen verschiedenen Teilnehmern und Implementierungen (verschiedene Anbieter von Chipsätzen, Power-Controllern, Signalfiltern usw.) nicht zu 100 % ausschließen, dass hin und wieder einmal die eine oder andere Inkompatibilität auftritt.
Unsere Erfahrung zeigt, dass auch eine Zertifizierung durch Intel von sowohl Host (Laptop) als auch Client (Peripherie) nie eine absolut hundertprozentige Kompatibilität garantiert. Seit der Einführung von Thunderbolt auf SoC-Ebene mit Intel Core-CPUs der 11. Generation (Tiger Lake) gab es immer wieder vereinzelte, unvorhersehbare Härtefälle, wo etwa bestimmte Docking-Stations in bestimmten Situationen oder auch rein zufällig mal kein Signal erhalten, oder abgezogen und wieder neu angesteckt werden müssen.
Manchmal können solche Fälle durch uns reproduziert und per Firmware-Update behoben werden – manchmal halten sie sich aber auch hartnäckig. Selbst die Firmware-Changelogs Intels hauseigener Intel NUC-Produkte zeigen, dass teilweise auch Jahre nach Launch eines Hardware-Produktes noch Bugs gefixt oder Edge-Cases behandelt werden müssen.
In der Summe betrachtet sind diese Fälle jedoch selten. Manchmal genügt bereits ein Tausch des Thunderbolt-Kabels, in einigen Fällen ist dann aber auch der Wechsel auf eine andere Docking-Station nötig.
In einer ganz anderen Liga spielen dann noch solche Peripherie-Anbieter, die sich bewusst nicht genau an den Standard halten und ihre Peripherie etwa für ganz bestimmte Laptops optimieren oder zusätzliche Funktionen in das Protokoll einbauen, die von Intel oder dem USB-IF nicht vorgesehen sind. Dazu gehören etwa manche Produkte von Dell, HP, Lenovo und Razer – also von Marken, die eigene Kombinationen aus Laptops und Peripherie anbieten. Dort ist grundsätzlich Vorsicht geboten, wie auch dieser Foren-Thread erläutert.
Fazit & Empfehlungen
Grundsätzlich würden wir AMD und Intel eine ähnlich gute, aber niemals perfekte Kompatibilität attestieren. Von daher braucht man beim Kauf von Thunderbolt-Peripherie zunächst auf keine bestimmten Merkmale zu achten. Alles, was mit Intel funktioniert, sollte auch mit AMD funktionieren. Möchte man allerdings ggf. als Geschäftskunde gleich eine größere Menge einer bisher unbekannten Kombination aus Laptop und etwa Docking-Station einkaufen, lohnt sich ein vorheriger Test anhand von 1 bis 2 Samples – dies gilt sowohl für Intel als auch für AMD.
Wir empfehlen Peripherie von unabhängigen Herstellern, die sich notgedrungen einer möglichst breiten Kompatibilität verschreiben. Dazu gehören etwa CalDigit, Kensington, StarTech, Akitio, Sonnet, Cooler Master, Icy Box, i-tec, Cable Matters und ähnliche Marken – also spezielle Peripherie-Anbieter, bei denen die Peripherie nicht nur eine Ergänzung zum Notebook-Hauptgeschäft ist.
Über die Zeit sammeln wir Empfehlungen auf Basis von praktischen Erfahrungen aus unserem eigenen Testing und aus der Community. Diese Empfehlungen sammeln wir in dieser Tabelle:
Weitere Informationen befinden sich in diesen FAQ-Artikeln:
Kaufberatung:
- Welche Docking-Stations werden für XMG-Laptops empfohlen?
- Welche Laptop-Modelle lassen sich mit einer eGPU betreiben?
Troubleshooting:
- Meine Docking-Station funktioniert nicht zuverlässig
- Mein externer Bildschirm funktioniert nicht zuverlässig
Weiterhin verknüpfen wir in unserem Partner-Shop bestware empfohlene Dockingstationen und Adapter direkt mit dem Konfigurator der XMG EVO-Varianten. Bei potenziell größeren Bestellungen von Geschäftskunden bieten wir ebenfalls gern eine persönliche Beratung an.
Erstmals DisplayPort 2.1 mit Intel
Versionen und Bandbreiten
Die Intel Core Ultra-Serie ist die erste Intel-Generation mit Unterstützung für DisplayPort 2.1.
DisplayPort 2.1 ist dabei leider auch die erste DisplayPort-Version (seit 1.0), bei der man nicht mehr direkt von der Versionsnummer auf die Bandbreite schließen kann.
Zunächst ein Blick zurück: DisplayPort 1.4a erforderte grundsätzlich HBR3 mit insgesamt 32.4 Gbps. Damit lassen sich ohne DSC (Bildkomprimierung) z.B. 4K@144Hz oder 8K@30Hz betreiben. Dies war etwa seit 2014 der Gold-Standard für DisplayPort.
DisplayPort 2.1 gibt es nun jedoch in drei Ausbaustufen:
- UHBR10 (40 Gbps) – aka DP40
- UHBR13.5 (54 Gbps)
- UHBR20 (80 Gbps) – aka DP80
Bei „DP40“ und „DP80“ handelt es sich um offizielle Marketing-Bezeichnungen, welche von dem Industriekonsortium VESA, welches den DisplayPort-Standard definiert, vergeben wurden, um das Branding von Kabeln zu erleichtern.
Mit der Bandbreite wächst die maximale Auflösung und Bildwiederholrate, auch in Abhängigkeit von Farbtiefe (8-bit bzw. 10-bit) und DSC-Kompression. Mit UHBR13.5 ist etwa bereits 8K@60Hz möglich, mit UHBR10 (DP40) jedoch nicht. Somit ist beim Kauf von Laptops, Grafikkarten und Kabeln genau darauf zu achten, welche DisplayPort-Ausbaustufe unterstützt wird.
Unterstützung in der XMG EVO-Serie
XMG EVO-Modelle mit Intel-Prozessor unterstützen DisplayPort 2.1 in der maximalen Ausbaustufe mit UHBR20 (DP80) über Thunderbolt 4. Dies mag zunächst widersprüchlich erscheine, denn:
- Thunderbolt 4 selbst kommt auf maximal 40 Gbps.
- DisplayPort 2.1 hingegen auf bis zu 80 Gbps.
Dies ist aber kein Widerspruch. Zwischen Thunderbolt mit PCIe-Tunneling und DisplayPort-Monitoranbindung bestehen fundamentale Protokoll-Unterschiede, wie etwa die Bidirektionalität. Auch kommen die Datenquellen von unterschiedlichen Komponenten der recht modular aufgebauten CPU: DisplayPort kommt von der Intel Arc-Grafikeinheit (iGPU), während USB4 bzw. Thunderbolt über die „I/O-Kachel“ abgewickelt wird.
Intel spricht in den Unterlagen von einem „nativen“ Support von DisplayPort 2.1 im Meteor Lake-Begleitdokument (Seite 6).
AMD erwähnt DP 2.1 ebenfalls im CPU-Datenblatt, dort gestaltet es sich aber wie folgt:
- AMD bewirbt lediglich UHBR10 (DP40), also nur die Hälfte der von Intel gebotenen Bandbreite (DP80).
- Die DP40-Bandbreite von AMD ist kein „nativer“ Support, sondern muss vom Mainboard über einen sogenannten „Re-Timer“ (quasi einen Protokollwandler) implementiert werden. Dies steht nicht im öffentlichen AMD-Datenblatt, aber man kann dies aus OEM-Kreisen erfahren.
Bei XMG EVO-Laptops mit AMD-Prozessor ist dieser Protokollwandler nicht vorhanden. Wir haben bisher auch keine anderen AMD-Laptops gefunden, die konkret mit DP40 werben.
Die XMG EVO-Serie mit AMD unterstützt somit lediglich DisplayPort 1.4a, was von AMD nativ angeboten wird. Damit ist die AMD iGPU gleichauf mit NVIDIA-Grafikkarten der GeForce RTX 40-Serie und auch gleichauf mit Apple Silicon (M1 bis M3) – die Unterstützung von DP 2.1 ist also derzeit noch die absolute Ausnahme.
Somit ist Intel mit dem Support von UHBR20 (DP80) bei „Meteor Lake“ Spitzenreiter in Sachen Monitor-Anbindung im Laptop-Bereich. Die XMG EVO-Serie mit Intel ist somit besonders zukunftssicher hinsichtlich der Anbindung an kommende High-End-Displays mit besonders hohen Auflösungen. Dies dürfte vor allem im professionellen Content-Creation-Bereich eine wichtige Rolle spielen.
Empfohlene Monitore und Adapter
Monitore mit DP 2.1-Unterstützung sind aktuell noch recht teuer, wie diese Übersicht zeigt:
- Monitore mit DisplayPort 2.1 auf Geizhals (Preis-Suchmaschine)
Bei der Auswahl ist zu beachten, dass auch das DisplayPort- bzw. USB-C-Kabel die entsprechende Bandbreite unterstützen muss. Es gibt bereits einige Kabel mit Full-Size-DisplayPort-Steckern, welche mit UHBR20 bzw. DP80 beworben werden:
Diese Stecker passen aber nur in Desktop-Grafikkarten, nicht in Notebooks. Entsprechende USB-C-Kabel oder USB-C-zu-DisplayPort-Adapter sind im Handel aktuell noch nicht auffindbar. Auf Amazon finden wir lediglich diesen Artikel:
Dieser Artikel ist allerdings nur gelistet, nicht verfügbar (Stand: Juli 2024). Weitere Listings gibt es in den Katalogen oder Ankündigungen einschlägiger ODM-Hersteller aus Taiwan: [1] [2].
Sobald es tatsächlich DP80-fähige USB-C-Adapter oder -Kabel zu kaufen gibt, werden wir diese als empfohlenes Zubehör für XMG EVO-Ultrabooks mit Intel-CPU auflisten. Docking-Stations mit DP2.1 bzw. DP80 werden hingegen erst deutlich später erwartet.
Benötigt man lediglich DisplayPort-1.4a-Bandbreite (z.B. 4K@144Hz), empfehlen wir grundsätzlich diesen Adapter:
Dieser Adapter erlaubt es, das bei den meisten Monitoren mitgelieferte DisplayPort-Kabel direkt weiterzuverwenden, anstatt es gegen ein USB-C-zu-DP-Adapterkabel zu tauschen.
Deklarierung der HDMI-Bandbreite
HDMI 2.1 und DisplayPort 2.1 haben nun eine Gemeinsamkeit: bei beiden kann man von der Versionsnummer nicht direkt auf die Bandbreite schließen.
Die Bandbreite von HDMI 2.1 erstreckt sich von 18 Gbps (Minimalausstattung) bis hin zu 48 Gbps (Maximalausstattung). Die meisten Laptop-Hersteller geben nicht an, um welche Ausbaustufe es sich bei ihren Modellen handelt.
In der Regel ergibt sich folgendes Bild:
- HDMI 2.1 von einer Intel- oder AMD-iGPU bieten in der Regel lediglich 18 Gbps.
- HDMI 2.1 von einer NVIDIA GeForce RTX 30- oder RTX 40-dGPU bieten hingegen praktisch immer satte 48 Gbps.
Die kleinste Ausbaustufe von 18 Gbps bei HDMI 2.1 entspricht tatsächlich der ehemaligen Maximal-Ausbaustufe von HDMI 2.0. Somit ist HDMI 2.1 bei iGPUs in der Regel ein reines Rebranding und kein wirkliches Upgrade gegenüber HDMI 2.0.
Mit 18 Gbps sind 4K@60Hz möglich, aber keine 4K@120Hz oder 4K@144Hz.
Wenn ein Laptop-Hersteller ohne dedizierte NVIDIA-Grafikkarte nun also „HDMI 2.1“ angibt, ohne eine Bandbreite oder Auflösung anzugeben, muss man davon ausgehen, dass lediglich 4K@60Hz unterstützt werden.
Für XMG und SCHENKER fahren wir daher seit der Einführung von HDMI 2.1 das folgende Schema:
- Werden lediglich 18 Gbps (4K@60Hz) unterstützt, dann deklarieren wir HDMI 2.0 im Datenblatt.
- Unterstützt der HDMI-Port hingegen 48 Gbps mit bis zu 4K@144Hz, deklarieren wir HDMI 2.1.
Die XMG EVO-Serie, so wie alle anderen iGPU-basierten Laptops in unserem Portfolio, bietet lediglich 18 Gbps über HDMI, somit steht bei uns nur „HDMI 2.0“ im Datenblatt, auch wenn es rein technisch gesehen ein „HDMI 2.1“-Anschluss ist.
Integrierte NPU für lokale KI-Beschleunigung
Neben den starken iGPUs verfügen beide CPU-Plattformen der XMG EVO-Serie auch über sog. Neural Processing Units, also über Schaltkreise, welche dediziert für energieeffiziente Beschleunigung von KI-Systemen (Large Language Models etc.) entwickelt wurden. Sowohl Intel als auch AMD werben mit einer Reihe an Software-Partnern, die diese NPUs bereits nutzen können. Einen ausführlichen Hintergrundartikel dazu haben wir hier veröffentlicht:
Die NPU-Einheiten der XMG EVO-Serie stehen bereits out-of-the-box zur Verfügung. Bei Bedarf lassen sie sich im Windows Geräte-Manager (zu finden als „NPU Device)“ auch deaktivieren.
Keine Copilot-Taste
Viele Laptop-Marken ersetzen derzeit die Kontext-Menü-Taste oder die rechte Strg-Taste mit Microsofts neuer Copilot-Taste. Wir haben uns nach einer Umfrage vorerst dagegen entschieden. Die Auswertung der Umfrage und weitere Hintergründe hierzu haben wir in diesem Artikel zusammengestellt:
Aktuell (Windows 11, Build 23H2) lässt sich der Copilot-Assistent auf allen PCs und Laptops mit der Tastenkombination Win+C aufrufen, völlig unabhängig davon, ob der PC einen KI-Beschleuniger oder eine Copilot-Taste hat. Laut Medienberichten möchte Microsoft mit dem 24H2-Build (Ende 2024) diese Win+C-Tastenkombination wieder entfernen. Man kann aber davon ausgehen, dass es dann entweder einen anderen, offiziellen Hotkey geben wird, oder dass man sich selbst einen Hotkey einrichten kann, z.B. mit der „Remap a shortcut“-Funktion in den Microsoft PowerToys.
Tastatur-Layouts inkl. ISO und ANSI
Wie gewohnt, bieten wir die XMG EVO-Serie mit über 30 Tastatur-Sprachlayouts an. Beim XMG EVO 15 gibt es außerdem dedizierte Navigationstasten, abgesetzte große Pfeiltasten und einen vollwertigen Ziffernblock im Standard-Layout.
In der Regel basieren unsere Layouts auf der ISO-Key-Matrix, welche in den meisten europäischen Ländern üblich ist. Die XMG EVO-Serie bieten wir jedoch optional auch mit einem US/ANSI-Tastatur-Layout an, welches auch im deutschsprachigen Raum bei Programmierern beliebt ist, aufgrund der günstigen Position der diversen Klammern und weiterer Zeichen – hier ein Vergleich:
Abseits der üblichen ANSI-Unterschiede (kleine Enter-Taste, große Shift-Taste links, eine Taste weniger als ISO), gibt es bei der Auswahl von ANSI in der XMG EVO-Serie noch Folgendes zu beachten:
- XMG EVO 14: Beim ANSI-Layout sind die Pfeiltasten anders geformt als beim ISO-Layout. ANSI hat große Pfeiltasten, bei ISO sind die Hoch/Runter-Tasten nur halb-hoch. Durch die großen Pfeiltasten ist bei ANSI die rechte Shift-Taste deutlich kleiner als bei ISO. Dieser Unterschied gilt nur für das EVO 14.
- XMG EVO 15: Beim EVO 15 gibt es ANSI nur in einer alternativen Laptop-Gehäuse-Farbe: grau statt schwarz. Die Gehäuse-Materialien (Aluminium-Legierung) und die Eigenschaften aller weiterer Bauteile (Touchpad, Display, Webcam, Innenleben) sind identisch mit der ISO-Standard-Variante, nur ist eben die Farbe grau statt schwarz. Der graue Farbton des XMG EVO 15 mit ANSI ist identisch mit der Standardfarbe des XMG EVO 14 (elegant grau, nahe am Silber). Die Tatsache, dass man sich bei der Auswahl des ANSI-Layouts auch für eine andere Gehäuse-Farbe entscheidet, gilt nur für das EVO 15.
Die sonstigen Tastatur-Eigenschaften (Abmessungen, Travel-Distance, Tippgefühl, Hintergrundbeleuchtung) sind identisch zwischen ISO und ANSI.
Die XMG EVO-Ultrabooks sind auf absehbare Zeit die einzige XMG-Serie, die es mit ANSI-Layout geben wird. Außerhalb der XMG-Produktfamilie können wir allerdings noch folgende Modelle empfehlen, die es optional ebenfalls mit ANSI-Layout gibt:
Bei diesen beiden Modellen gibt es bei der Auswahl des ANSI-Layouts, anders als beim XMG EVO, sonst nichts weiter zu beachten – keine Änderung von Gehäuse-Farben, Pfeiltasten oder sonstigen Details.
Kartenleser mit SD Express
Das XMG EVO 14 und 15 bieten einen Full-Size-Kartenleser. Soweit so gut. Nun ist dieser Kartenleser aber auch erstmals in der Lage, die Geschwindigkeiten von SD-Express-Karten auszureizen. Je nach verwendeter SD-Karte ergeben sich folgende Geschwindigkeiten:
- SDXC (UHS-II): 270 MB/s lesen, 230 MB/s schreiben
- SD Express: 900 MB/s lesen, 500 MB/s schreiben
SD Express ist abwärtskompatibel zu SDHC bzw. SDXC-Kartenlesern, sie können also auch in allen anderen SD-Kartenlesern gelesen und beschrieben werden – dann natürlich jeweils in der Geschwindigkeit des Kartenlesers.
Eine Liste an SD Express-Karten gibt es hier:
- Speicherkarten mit Kategorie: SD Express auf Geizhals (Preis-Suchmaschine)
SanDisk, welche seit einiger Zeit zu Western Digital gehören, hat ebenfalls Karten angekündigt (unten auf der Seite bei „Memory Card Technology Advancements“).
Die Preise pro Gigabyte sind leider noch relativ hoch, aber im Profi-Bereich lohnt sich die Anschaffung durchaus. Im praktischen Einsatz läuft das wie folgt:
- Foto- und Filmkameras beschreiben die schnelle SD Express-Karte im Laufe eines Shootings in normaler UHS-I- oder UHS-II-Geschwindigkeit.
- Sobald das Shooting vorbei ist, setzt man die Karte in den Card Reader des Laptops und kann dort alle Fotos/Videos des Shootings in sehr kurzer Zeit auf die SSD des Laptops kopieren bzw. importieren und sofort losarbeiten.
Die Tatsache, dass die Kameras im Consumer- und Profi-Segment also den SD Express-Standard selbst nicht unterstützen, bedeutet nicht, dass man nicht davon profitiert, sich eine SD Express-Karte zuzulegen. Der Vorteil entsteht nicht in der Kamera, sondern beim Importieren in den Computer.
WLAN-Unterstützung
Unterschiede zwischen Intel und AMD
Die XMG EVO-Serie unterstützt Wi-Fi 6E inkl. der Nutzung des 6 GHz-Bands.
Das konkret verwendete WLAN-Modul hängt davon ab, ob das XMG EVO-Ultrabook mit Intel- oder AMD-CPU konfiguriert ist. Beide Hersteller verfügen inzwischen über hauseigene WLAN-Module, zwischen denen es nur limitierte Kreuz-Kompatibilität gibt.
- Intel hat Teile der WLAN-Logik in die CPU verlagert und bindet seine WLAN-Module daher bevorzugt über die CNVi-Schnittstellen an. Diese funktioniert nur mit Intel-CPUs. Es gibt für Wi-Fi 6E allerdings auch noch Intel-Module ohne CNVi, bei denen sämtliche Logik direkt im Modul ist.
- Bei AMD ist ebenfalls sämtliche Logik noch direkt im WLAN-Modul. Theoretisch funktionieren die AMD-Module auch auf einem Intel-Mainboard. Einen vollen Support bekommt man aber nur zusammen mit einer AMD-CPU.
In der Praxis heißt das: Setzt man als OEM ein Intel-WLAN-Modul auf ein AMD-Mainboard (oder umgekehrt) und irgendetwas funktioniert nicht (Signal-Interferenzen, Standby-Probleme, Probleme mit elektromagnetischer Strahlung usw.), dann bekommt man vom CPU-Hersteller keinen Support, kann also das Problem nicht effektiv lösen. Das ist vor allem dann riskant, wenn es sich um relativ neue WLAN-Module oder neue WLAN-Protokolle handelt.
Deshalb ist man als OEM bestrebt, keine Upgrades anzubieten, die man nicht vernünftig supporten kann. Stattdessen verlässt man sich auf die jeweils vom CPU-Hersteller präferierten WLAN-Module und nutzt diese als Grundlage für die erforderlichen Zertifikations-Prozesse, z.B. hinsichtlich der Einhaltung einschlägiger EU-Normen.
Insbesondere bei WLAN-Modulen, welche das 6 GHz-Spektrum unterstützen, sind die Anforderungen der Hersteller nochmal strenger geworden. Im BIOS gibt es eine Whitelist, in der festgelegt ist, welche WLAN-Module überhaupt Zugriff auf das 6 GHz-Band nehmen können. Beim XMG EVO mit AMD-CPU steht nur das AMD RZ616 auf dieser Liste, während mit Intel-CPU das Intel AX211 freigeschaltet ist. Eine Freischaltung über diese Liste ist von den jeweiligen CPU-Herstellern nur dann gestattet, wenn man eine entsprechende Zertifikation für das Gesamtsystem vorlegen kann.
Hinweis: Wir bieten die XMG EVO-Serie mit AMD in der Basis-Konfiguration mit dem Intel AX200 an, welches ohne CNVi auskommt und Wi-Fi 6 ohne 6 GHz unterstützt. Dieses Modul ist schon seit gut 5 Jahren im Einsatz und deshalb inkl. seiner Treiber gut erprobt. Auch ist die Linux-Unterstützung von Intel-WLAN bisher besser als von AMD bzw. MediaTek.
Ausblick auf Wi-Fi 7
Diese zuvor genannten, strengen Regularien bzgl. BIOS-Whitelisting für 6-GHz-Nutzung sind auch eine Hürde bei der Einführung von Wi-Fi 7. Hierbei gibt es folgende Umstände:
- Derzeit gibt es Module mit Wi-Fi 7 Support nur von Intel, und nur mit CNVi-Interface. Dieses ist mit AMD grundsätzlich inkompatibel.
- Aktuell gibt es noch keinen Betriebssystem-Support für Wi-Fi 7, weshalb man es praktisch noch nicht testen oder einsetzen kann.
Diese Umstände sorgen dafür, dass eine kostspielige Zertifikation mit Wi-Fi 7 sich derzeit noch nicht lohnt. Das führt dann aber dazu, dass ein Wi-Fi 7-Modul, würde man es selbst nachrüsten, somit nicht auf der Whitelist im BIOS steht, und somit keinen Zugriff auf das 6 GHz-Band hätte, was dem Zweck eines solchen Upgrades entgegensteht. Weitere Informationen haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Grundsätzliche Anmerkungen zu WLAN-Standards
Insgesamt raten wir dazu, die Wichtigkeit von Wi-Fi 6E bzw. Wi-Fi 7 nicht überzubewerten. Sofern zu Hause kein entsprechender Router verfügbar ist, ergibt sich daraus ohnehin kein Vorteil. Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7 verbessern die Reichweite des WLANs nicht und machen den Internet-Anschluss nicht schneller. Auch in Sachen Latenz (z.B. für Online-Gaming) hat es den großen Durchbruch bereits mit Wi-Fi 6 gegeben, womit bereits Ping-Latenzen zum Router von 2-3 ms möglich sind, während es bei Wi-Fi 5 noch 30-100 ms waren.
Für zuverlässiges Online-Gaming mit wirklich stabilen Pings empfehlen wir nach wie vor die Verwendung eines LAN-Kabels.
Verbesserungen mit Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7 sind nur noch sehr inkrementell und wirken sich hauptsächlich im industriellen Umfeld aus, wo unzählige Teilnehmer inkl. IoT-Hardware (Internet of Things) auf engstem Raum gleichzeitig im selben Netz unterwegs sind. Theoretisch könnten 6E und 7 künftig auch den Empfang in Flughäfen verbessern (viele Teilnehmer auf engstem Raum, z.B. im Wartebereich), aber dazu müssten Flughäfen zunächst ihre komplette WLAN-Infrastruktur austauschen, da in solch großen Gebäuden unzählige Access Points miteinander vernetzt sind, die alle auf Wi-Fi 6E bzw. Wi-Fi 7 aufgerüstet werden müssten.
Wichtiger als das Upgrade der WLAN-Module in Laptops ist bei der Anwendung in Haus und Firma vor allem, ob überhaupt ein 5 GHz-Netz eingerichtet ist, so dass man sich nicht das 2.4 GHz-Band mit seinen Nachbarn teilen muss. WLAN mit 5 GHz steht bereits seit 1999 zur Verfügung, dennoch bestimmen größtenteils 2.4-GHz-Netze die Nachbarschaften.
BIOS-Features
Das grafische UEFI/BIOS-Setup der XMG EVO-Serie enthält u.a. folgende Features bzw. Optionen:
- Dauerhafte Deaktivierung von Webcam und Mikrofon/Sound
- Deaktivierung einzelner USB- und M.2-Anschlüsse
- Deaktivierung von TPM
- Aktivierung von Virtualisierungsfunktionen
- Aktivierung von FnLock (auch über Fn+Esc)
- SSD-Verschlüsselung
- Einrichtung von RAID 1
- LAN/PXE-Boot und Wake on LAN
Mit Intel CPU besteht außerdem die Möglichkeit zum Deaktivieren von Intel Hyper-Threading und zum Deaktivieren einzelner E- und P-Cores. Mit Intel lassen sich auch alle E-Cores deaktivieren. Bei AMD ist dies nicht nötig, da bei AMD Hawk Point keine Unterscheidung zwischen E- und P-Cores besteht.
CMOS-Batterie
Es gibt derzeit einen Trend im Laptop-Bereich, dass Hersteller die gute alte CR2032/CMOS-Batterie weglassen und sich allein auf den Lithium-Ionen-Akku verlassen (siehe Beispiel). Das sorgt dann dafür, dass eine Trennung des Akkus vom Mainboard zu einem Reset von Datum, Uhrzeit und BIOS-Einstellungen führt.
Noch schlimmer: Sollte der Lithium-Ionen-Akku einmal nach vielen, vielen Jahren sein Lebensende erreicht haben, kann der Laptop womöglich gar keine Zeit oder BIOS-Einstellung mehr speichern, solange nicht dauerhaft ein Netzteil angeschlossen ist. So etwas macht einen Laptop dann zwar noch nicht unbenutzbar (die Uhrzeit kann nach dem Booten über das Internet synchronisiert werden und die BIOS-Default-Einstellungen sind nicht grundsätzlich verkehrt), aber schön ist das nicht.
Bei der Entwicklung der XMG EVO-Serie, welche auf ein von Grund auf neu entworfenes Mainboard- und I/O-Port-Design setzt, standen wir zusammen mit unserem ODM-Partner ebenfalls vor der Frage, ob wir die CMOS- bzw. RTC-Batterie weglassen sollen. Das Mainboard-Layout hätte beide Optionen angeboten.
Letztlich haben wir uns dafür entschieden, den traditionellen Aufbau mit CMOS-Batterie beizubehalten. Die XMG EVO-Serie kommt also nach wie vor mit einer BIOS-Batterie, so dass der Akku nicht dazu gebraucht werden muss, die innere Uhr ticken zu lassen.
USB-C Power Delivery
Details zum mitgelieferten Netzteil
Die XMG EVO-Serie lässt sich ausschließlich über USB-C laden – es ist also kein traditioneller Netzteil-Anschluss mehr vorhanden. Das standardmäßig mitgelieferte USB-C-Netzteil (Aoyuan AY100CU-ZF) hat ein fest verbautes USB-C-Kabel mit 1,5 Meter Länge. Auf der anderen Seite hängt ein tauschbares Standard-Kabel mit C5-Stecker und 1,7 Meter Länge.
Der Vorteil dieses Designs:
- Die Gesamtkabellänge von über 3 Metern ist hilfreich, wenn eine Steckdose mal etwas weiter weg ist.
- Das C5-Kabel lässt sich tauschen, z.B. gegen ein kürzeres oder längeres Kabel oder gegen ein Kabel mit Stecker für den Auslandseinsatz (UK, CH, US etc.).
- Das fest verbaute USB-C-Kabel sorgt dafür, dass man nicht aus Versehen sein Kabel vergessen kann, wenn man sein Netzteil einpackt.
- Netzteil und Notebook sind dank Schuko-Kontakt vollständig geerdet.
Das 100-W-Netzteil ist mit Abmaßen von 124 x 64 x 28 mm nicht das kleinste USB-C-Netzteil der Welt, aber dafür wird es auch nicht so heiß. Das Problem mit den meisten ultrakompaketen GaN-Netzteilen ist die extrem hohe Oberflächentemperatur unter Last. Werte jenseits der 60 °C sind keine Seltenheit, werden aber selten thematisiert, zumal diese Netzteile oftmals nur zum Laden von Handys und Tablets genutzt werden.
Unser Netzteil hingegen ist für die XMG EVO-Serie als Gesamtsystem zertifiziert und hat auch genügend Headroom für Peak/Surge-Leistungsspitzen jenseits von 100 Watt. Dies sorgt dafür, dass unser Netzteil auch unter CPU-Volllast mit gleichzeitig viel angeschlossener Peripherie am Notebook nicht zum Flaschenhals wird.
Magnet-Adapter
Für ein bisschen mehr Flexibilität am USB-C-Anschluss empfehlen wir die Anschaffung eines zusätzlichen USB-C-Magnet-Adapters. Diese Adapter sind sehr robust und leiten einfach nur die Pins des USB-Steckers analog weiter – sie haben kein Elektronik, keine Mikrochips, also auch nichts was irgendwie kaputtgehen oder inkompatibel sein könnte.
Ob solche Adapter auch Daten übertragen können, hängt von ihrer Ausführung ab. Die einfachsten Adapter bilden nur die wesentlichen 5 Pins für Strom und Erdung ab (bis zu 100 Watt). Die komplexesten Adapter haben bis zu 24 Pins und sind folglich auch Thunderbolt-kompatibel mit bis zu 40 Gbit/s.
Eine Liste an tauglichen Adapter haben wir hier zusammengestellt:
Die Tabelle enthält ausschließlich Produkte mit Eignung für mindestens 100 Watt. Die Auswahl hängt von persönlichen Präferenzen ab. Grundsätzlich sind sie alle empfehlenswert.
Die Verwendung eines solchen Adapters stellt einen effektiven Langzeitschutz der USB-C-Ports dar. Da die üblichen USB-C-Stecker nicht angewinkelt sind, nicht rotieren können und bei seitlichen Bewegungen keine Zugentlastung haben, besteht bei USB-C-Netzteilen für Laptops statistisch gesehen ein höheres Risiko für mechanische Beschädigungen als bei traditionellen Anschlüssen.
Eine tiefere Diskussion zu diesem Thema haben wir in diesem Foren-Post initiiert:
Wir empfehlen jedem, der regelmäßig USB-C-Netzteile an Laptops nutzt, sich diese Magnet-Adapter einmal anzusehen.
Laptop auch ohne Netzteil erhältlich
Bei der Konfiguration und Bestellung von XMG EVO-Ultrabooks auf bestware ist das USB-C-Netzteil abwählen, was mit einem Preisnachlass einhergeht: Die Auslieferung des Laptops erfolgt in diesem Fall ohne Netzteil. Empfehlenswert ist dies jedoch nur, wenn bereits ein geeignetes Netzteil vorhanden ist.
Kompatibilität mit anderen 100-Watt-USB-C-Ladegeräten
Grundsätzlich ist die XMG EVO-Serie mit allen Netzteilen kompatibel, die pro Port/Kabel mindestens 100 Watt bewerben. Netzteile mit höherer Bewerbung (140, 180, 240 Watt) sind ebenfalls kompatibel.
Eine Liste an bekannten und empfohlenen Netzteilen haben wir hier zusammengestellt:
Hinweise:
- USB-C-Ladegeräte mit mehreren Anschlüssen können zwar „100 W“ ausweisen, sind aber möglicherweise nicht in der Lage, diese Leistung über einen einzelnen Port bereitzustellen. Man muss daher explizit sicherstellen, dass das Ladegerät mindestens einen Port hat, welcher wirklich die vollen 100 W ausgeben kann.
- Die meisten USB-C-Netzteile werden ohne integriertes USB-C-Kabel angeboten. Ein zusätzlich erworbenes Kabel muss dann ebenfalls für mindestens 100 W (20 V * 5 A) ausgelegt sein. Diese USB-C-Kabel werden im Einzelhandel auch als Kabel mit „E-Marker“ bezeichnet.
- Es kann empfehlenswert sein, ein USB-C-Ladegerät mit einer höheren Leistung als die Mindestanforderungen des Laptops zu verwenden, um mehr Spielraum für Leistungsspitzen zu haben und potenziell niedrigere Oberflächentemperaturen zu erreichen. Für einen Laptop, der 100 W erfordert, eignet sich z.B. auch ein Ladegerät mit 140 W. Ein für 100 W ausgewiesenes USB-C-Kabel kann auch an einem 140 W-Ladegerät verwendet werden, solange der Laptop nur eine Nennleistung von 100 W benötigt.
- Je kleiner/kompakter ein beliebiges 100-Watt-Netzteil ist, desto höher ist das Risiko, dass es unter Volllast sehr heiß wird. Anspruchsvollen Anwendern empfehlen wird daher, zunächst unser Original-Netzteil mitzubestellen und kleinere Netzteile gegebenenfalls nur unterwegs zu verwenden.
Performance mit Ladegeräten unterhalb von 100 Watt
Beim Anschließen eines Netzteils mit weniger als 100 Watt Ausgangsleistung müssen die CPU-Power-Limits zwangsläufig reduziert werden. Ist das Netzteil gar zu klein, kann der Akku nur noch im ausgeschalteten Zustand geladen werden, wie die folgende Tabelle zeigt:
Der große Abstand bei den Power-Limits zwischen 85 und 100 Watt USB-Ausgangsleistung ergibt sich aus der Annahme, dass ein 100-Watt-Netzteil auch noch einigen Headroom für Lastspitzen mit sich bringt, während kleinere, eher für Handys und Tablets entwickelte Netzteile diesen Headroom in der Regel nicht haben.
Sollte ein 100-Watt-Netzteil eines Drittanbieters nicht den erforderlichen Headroom mitbringen und unter Volllast mit viel angeschlossener Peripherie aussteigen, dann bietet das BIOS-Setup des XMG EVO 14 und EVO 15 eine Option, das System manuell in einen 85-Watt-Modus zu versetzen, wodurch die CPU auf 45 Watt gedeckelt wird. Alternativ kann man das CPU-Power-Limit natürlich auch einfach mit den mitgelieferten Performance-Profilen „Ausbalanciert“ und „Enthusiast“ im Control Center begrenzen.
Konfigurieren und kaufen
Die XMG EVO-Serie ist frei konfigurierbar auf bestware erhältlich:
Zum Konfigurator: XMG EVO 14 (M24)Zum Konfigurator: XMG EVO 15 (M24)
Euer Feedback
Wir hoffen, euch hat dieser Deep Dive in die neue XMG EVO-Serie gefallen. Falls ihr weitere Fragen oder Feedback habt, meldet euch gern auf reddit, im Computerbase-Forum oder kommt auf unseren Discord-Server.